Ins Nirgendwo, bitte! – Rezension

Ins Nirgendwo, bitte! – Rezension

Man nehme ein frisch gebackenes Liebespaar, das am dünnsten besiedelte Land der Welt und eine ziemlich abenteuerliche Idee. Wenn man das alles zusammen mischt, ergibt das ein prägendes Abenteuer auf das uns Franziska Bär in ihrem Buch „Ins Nirgendwo, bitte!“ mitnimmt.

Ich bedanke mich bei Franziska Bär und dem CONBOOK Verlag für das kostenfreie Rezensionsexemplar.
Meine Meinung zum Buch wird davon nicht beeinflusst. 

INHALTSANGABE

Ein Paar. Zu Fuß. In der Mongolei.

Ganz auf sich allein gestellt wandern die 22-jährige Franziska und ihr Freund Felix durch den Westen der Mongolei. Ihr Weg führt sie mitten ins Nirgendwo, wo es weder feste Pfade noch Wegweiser gibt und auf dem sie tagelang keiner Menschenseele begegnen. Mit dabei: ein Zelt, Astronautennahrung und ein paar uralte russische Militärlandkarten. Franziska und Felix quälen sich über Berge, kämpfen sich durch reißende Gletscherflüsse und werden von einer donnernden Herde Yaks umzingelt. In der Einsamkeit haben sie aber auch seltene, magische Begegnungen. Zudem lernen sie auch viel über sich als Paar, das durch die extreme Erfahrung über sich hinauswächst.

Ein packender Erfahrungsbericht über eine 400-Kilometer-Wanderung durch die Mongolei. 

Facts

Broschiert: 288 Seiten
Verlag: CONBOOK; Auflage: 1 (10. April 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3958891799
ISBN-13: 978-3958891791

Das Buch hat in der Mitte einige Hochglanzseiten mit Fotos von der Reise. 
Ich habe gerne beim lesen ab und zu die Fotos angesehen um mir die Situation noch besser vorzustellen.

Nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen.

Dieses Zitat von Johann Wolfgang von Goethe scheinen sich Franziska und Felix ein wenig zu Herz genommen zu haben, denn wenn wir mal ehrlich sind: zu Fuß durch die Mongolei ist schon ein wenig verrückt, oder? Ich hatte von dem Buch via Facebook erfahren und war schon sehr gespannt es zu lesen!

EINE IDEE DIE MITREISST

Das Buch beginnt mit einer mutigen Idee in einem kleinen WG Zimmer. Wir sind von Anfang an dabei, wenn Franziska und Felix über ihre Idee sprechen, 400 Kilometer durch die Mongolei zu laufen. Es soll der Start ihrer Weltreise werden. Das ist durchaus ein ungewöhnliches Land für den Beginn einer längeren Auszeit. Man findet jedoch beim Lesen des Buches ganz schnell heraus, dass die beiden etwas sehr besonders sind.

Als sie da also in dem 13 qm großen Zimmer sitzen und darüber philosophieren was sie alles brauchen und ob das alles so klappen kann, fange auch ich mich an zu Fragen „ob das alles gut gehen kann?“. Man ist als Leser sehr nah am Geschehen, da uns Franziska viel an ihren Gedanken teilhaben lässt. Manche mögen vielleicht denken, dass der Teil der Vorbereitung langweilig sein könnte, doch weit gefehlt. Dieser Teil packt einen sofort. Es ist spannend zu sehen, worüber sich die beiden Gedanken machen und wie viel Zeit und Vorbereitung das in Anspruch nimmt. Die größte Herausforderung bei der Planung war eine Strecke zu finden, welche die gesamte Zeit über Zugang zu Süßwasser bietet. Viele Seen in der Mongolei enthalten Salzwasser, was natürlich nicht geeignet ist. Als Ziel ihrer großen Wanderung wurde der Bergsee Khukh Nuur bestimmt. Als die Route feststand, kam bereits die nächste Herausforderung: das Gepäck, denn zu schwer darf es nicht werden! Und glaubt mir, so einfach ist das gar nicht, seinen Rucksack für fünf Wochen zu packen, wenn man vor Ort nicht wirklich etwas nachkaufen kann.

Nach einigen Schwierigkeiten haben Franziska und Felix also einen Masterplan für ihre Reise erstellt und mit Astronautennahrung und russischen Militärkarten bewaffnet, gehts los ins Ungewisse. 

In der Mongolei angekommen, fängt nun der Spaß also an. Oder auch kein Spaß, denn es ist für das Paar ziemlich schwierig sich mit den scheuen Mongolen zu verständigen, wenn sie denn man welche treffen. 

Franziska Bär beschreibt von einmaligen Begegnungen und den Schwierigkeiten mitten im Nichts. Sie schreibt von den Ängsten und Problemen, welche man als Paar haben kann, wenn man als freiheitsliebender Mensch die ganze Zeit zusammen sein „muss“ und sich nicht ausweichen kann.

Wie gut die beiden das durchstehen werden? Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Fazit

Franziska Bär hat einen tollen, flüssigen und lockeren Schreibstil. Von Seite 1 an, hat man das Gefühl mit ihr im Zimmer zu sitzen und zu grübeln. 

Die ganze Geschichte und auch die beiden selbst, sind wirklich bemerkenswert, sodass man das Buch eigentlich kaum aus der Hand legen möchte. Eine kurze aber stumme Begegnung am Lagerfeuer mit einem Nomaden hat mich absolut fasziniert und ich kann mir nicht vorstellen, wie das wohl für das Paar gewesen sein muss. 

Die Strapazen, welche beide auf sich nehmen, sind kaum vorstellbar und doch schafft es Franziska Bär den Leser so nah wie möglich mitzunehmen. 

Nach dem Beenden des Buches, hätte ich gerne gewusst wie es weitergeht, da sie sich noch weiterhin auf Weltreise befinden. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, wenn ein weiteres Buch erscheint. 
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung für alle Weltenbummler und Abenteurer und die, die es sein möchten.

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